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Bodenbeläge aus Linoleum?

Altes Material in neuem Glanz.

Den Bodenbelag Linoleum gibt es schon sehr lange. Der ein oder andere mag sich wundern, dass es ihn überhaupt noch gibt. Wer sich aber mit dem Thema etwas eingehender beschäftigt, stellt fest, dass modernes Linoleum einige attraktive Eigenschaften besitzt und auch heutigen Ansprüchen nach Ökologie und Nachhaltigkeit problemlos genügt. Optisch mag es zum Teil noch einigen Nachholbedarf geben, aber unter den elastischen Bodenbelägen ist Linoleum auf jeden Fall eine ernstzunehmende Alternative. Daher möchten wir Ihnen den Werkstoff in diesem Blogbeitrag von Traumboden24 ein wenig näherbringen, auch wenn wir selbst in unserem Sortiment keine Linoleumböden anbieten.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Linoleum vs. PVC: Verwechslungsgefahr nur auf den ersten Blick
  2. Warum ist Linoleum nachhaltig?
  3. Eigenschaften des verschleißfesten Bodenbelags
  4. In welchen Formen wird Linoleum angeboten?
  5. Gestaltungsmöglichkeiten mit Linoleum
  6. Linoleum und der Pflegeaufwand
  7. Fazit: Eingeschränkte Eignung für Privathaushalte

1. Linoleum vs. PVC: Verwechslungsgefahr nur auf den ersten Blick

Das größte Imageproblem von Linoleumboden ist wahrscheinlich weniger sein altmodischer Ruf als die Tatsache, dass er häufig mit PVC gleichgesetzt wird. Tatsächlich gibt es bei den Eigenschaften einige Überschneidungen und auch optisch ist die Unterscheidung nicht ganz einfach. Zwischen beiden Materialien gibt es aber einen ganz entscheidenden Unterschied: Während PVC aus einem thermoplastischen Kunststoff (dem namengebenden Polyvinylchlorid) sowie diversen Weichmachern und Zusatzstoffen besteht, wird Linoleum fast vollständig aus natürlichen und schnell nachwachsenden Rohstoffen gefertigt, wie zum Beispiel Öle, Kork-, Holz- oder Steinmehl und Jute. Es enthält keinen Kunststoff, keine Schwermetalle und keine Weichmacher.

2. Warum ist Linoleum nachhaltig?

Bereits vor über 150 Jahren wurde Linoleum erfunden, die Inhaltsstoffe waren (und sind) natürlicher Art. Bis Linoleumböden in den 1960er Jahren von PVC verdrängt wurden, gehörten sie zu den weltweit beliebtesten Bodenbelägen. Für die Fertigung spielen eine Reihe von Naturharzen eine große Rolle sowie Leinöl. Sie werden vermischt, erhitzt und ergeben dann den sogenannten Leinölzement. Hinzu kommen ca. 40 Prozent Kork- oder Holzmehl sowie anorganische Füllstoffe und eine Trägerschicht aus Jute. Modernes Linoleum darf kein Holzmehl aus tropischen Hölzern beinhalten, und sämtliche Inhaltsstoffe müssen biologisch abbaubar sein. Trotz dieser positiven Eigenschaften ist es allerdings noch nicht möglich, Linoleum zu recyclen.

3. Eigenschaften des verschleißfesten Bodenbelags

Linoleum ist ein wirklich sehr widerstandsfähiger und langlebiger Bodenbelag. Je nach Stärke, Verarbeitung und Nutzungsgrad kann die Lebensdauer schwanken, liegt aber mindestens bei 15 Jahren. 30 oder 40 Jahre sind in bestimmten Fällen aber ebenfalls eine durchaus realistische Option. Seine hohe Elastizität sorgt dafür, dass er selbst bei starker Belastung anschließend wieder seine ursprüngliche Form annimmt. Hinzu kommen viele weitere Vorteile und einige Nachteile:

Vorteile von Linoleum:

  • Sehr langlebig und widerstandsfähig
  • Glatte, strapazierfähige und antistatische Oberfläche
  • Weiche und warme Haptik
  • Antibakteriell und leicht fungizid, daher für Allergiker geeignet
  • Glatte, pflegeleichte Oberfläche
  • Rutschhemmend, fußwarm und gelenkschonend
  • Schwer entflammbar
  • Mit Fußbodenheizung kombinierbar
  • Durch geringe Aufbauhöhe für Sanierung von Altbauten geeignet
  • Gute Ökobilanz, weil natürlich und nachhaltig

Nachteile von Linoleum:

  • Für Küche und Bad nicht empfehlenswert
  • Ausgeprägter Eigengeruch nach dem Verlegen
  • Reparaturen sind nur bedingt möglich, indem Schäden mit Verschnitt überklebt werden
  • Zeitaufwändiges Verlegen, das (bei Meterware) einige Fachkenntnis erfordert
  • Farb- und Texturauswahl nicht so groß wie bei vergleichbaren Kunststoffböden
  • Empfindlich gegenüber Seifen und Laugen mit einem pH-Wert über 9
  • Häufig teurer als andere elastische Bodenbeläge wie z. B. Vinyl

4. In welchen Formen wird Linoleum angeboten?

Während Linoleum lange Zeit überwiegend als Meterware oder in Form von Platten verkauft wurde, ist es inzwischen auch als Diele erhältlich. Linoleumdielen mit Klicksystem gelangen auf einer Trägerschicht aus Holz oder holzähnlichen Werkstoffen in den Handel und sind beim Verlegen relativ einfach zu handhaben. Sie sind teilweise sogar schon gedämmt und ähneln im Aufbau dem von Laminat oder Parkett.  Die formstabilen Dielen sind für das schwimmende Verlegen ebenso geeignet wie für das vollflächige Verkleben. Die ursprüngliche Form von der Rolle muss hingegen vollflächig verklebt werden. Hierfür muss der Untergrund sehr gut vorbereitet werden. Und auch das Verlegen selbst erfordert einiges Können und sollte im Zweifelsfall einem Profi überlassen werden. Die Trocknungszeit dauert ungefähr sechs Wochen, bei einem zusätzlichen schallisolierenden Untergrund können daraus sogar bis zu zwölf Wochen werden.

5. Gestaltungsmöglichkeiten mit Linoleum

Lange Zeit war Linoleum vor allem in recht eintönigen Marmorierungen erhältlich, doch das hat sich grundlegend geändert. Auch wenn die Vielfalt hinsichtlich Farbe und Dekor noch nicht ganz so umfangreich ist wie bei vergleichbaren Bodenbelägen, kann trotzdem aus einem reichhaltigen Angebot mit vielen, zum Teil auch kräftigen und auffälligen Farben und Strukturen gewählt werden. Neben Unicolor-Varianten, die sich besonders gut für Schachbrett-Muster eignen, gibt es auch diverse geometrische Variationen. Und selbst Linoleum in Holzoptik ist inzwischen keine Seltenheit mehr.

6. Linoleum und der Pflegeaufwand

Modernes Linoleum verfügt über eine besondere Beschichtung, die das Material zu einem sehr pflegeleichten Bodenbelag macht. Die glatte Oberfläche bietet kaum Möglichkeit für Ansammlungen von Staub und Dreck. Die Grundreinigung erfolgt trocken mit Besen und Staubsauger oder mit einem nebelfeuchten Lappen. Wasserspritzer sind kein Problem, aber zu nass sollte es nicht werden, denn wenn Flüssigkeit in das Linoleum gelangt, beginnt es zu quillen. Für Feuchträume ist der Bodenbelag deshalb nicht geeignet. Spezielle Linoleumreiniger können hilfreich sein bei stärkeren Verschmutzungen, gewachst werden muss versiegeltes Linoleum heutzutage nicht mehr. Auch wenn Linoleum nahezu unverwüstlich erscheint und selbst gegen verschiedene Chemikalien unempfindlich ist – auf Scheuermilch und konzentrierte Säuren wie Essigessenz sollten Sie verzichten.

7. Fazit: Eingeschränkte Eignung für Privathaushalte

Trotz der vielen positiven Eigenschaften hat sich modernes Linoleum im Wohnbereich nicht so richtig durchgesetzt. Das liegt einerseits an den vielen erhältlichen Bodenbelag-Alternativen, die zum Teil günstiger und variationsreicher in der Gestaltung sind. Es liegt andererseits aber auch daran, dass einige Vorteile im privaten Umfeld gar keine so große Rolle spielen, während die enorm lange Trocknungsphase beim Verlegen ein schwerwiegender Nachteil ist. Das ist bei gewerblichen und öffentlichen Einrichtungen deutlich anders. Besonders Krankenhäuser profitieren sowohl von der Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit als auch in besonderem Maße von den antibakteriellen und pilztötenden Eigenschaften. Wer hingegen einen elastischen Bodenbelag für den privaten Haushalt sucht, ist aus unserer Sicht mit einem Vinylboden besser bedient. Schauen Sie sich bei Interesse doch einfach einmal im Onlineshop von Traumboden24 unser umfangreiches Vinyl-Sortiment an!