DER LIFESTYLE BLOG
Bodenbeläge aus PVC?

Was hat das Material im 21. Jahrhundert zu bieten?

PVC? Ist das nicht dieses altbackene Material aus den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, das wegen der gesundheitsschädlichen Weichmacher keiner mehr haben will? Jein! Der erste Teil stimmt, aber seitdem hat sich PVC ziemlich gewandelt. Heutzutage hat ein PCV-Boden mit den Vorstellungen von damals nichts mehr zu tun. Wir von Traumboden24 führen – abgesehen von Vinyl – PVC-Beläge zwar nicht in unserem Sortiment, merken aber durch viele Fragen unserer Kunden, dass es bei diesem Thema Klärungsbedarf gibt. Daher möchten wir Ihnen im folgenden Blogbeitrag erklären, wie so ein PCV-Boden aktuell aussieht und welche Arten von PVC es überhaupt gibt. Und wir beantworten Ihnen natürlich auch die wichtigste Frage: Sind PVC-Beläge immer noch giftig?

Inhaltsverzeichnis:

  1. PVC und sein schlechter Ruf
  2. Ist PVC heute schadstofffrei?
  3. Die verschiedenen Arten von PVC
  4. Vor- und Nachteile von PVC-Böden
  5. Fazit: Es ist nicht alles Gold, was glänzt

1. PVC und sein schlechter Ruf

PVC ging schon in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts in Massenproduktion und wurde für eine Vielzahl von industriellen Produkten und Haushaltswaren verwendet. Eigenschaften wie Robustheit, Beständigkeit und Vielseitigkeit machten ihn vor allem in den Nachkriegsjahren zu einem sehr beliebten Bodenbelag aus thermoplastischem Kunststoff. Das verwendete Material Polyvinylchlorid, abgekürzt als PVC, war für die Produktion von Bodenbelägen allerdings sehr hart, weshalb zur besseren Verarbeitung diverse Weichmacher und Zusatzstoffe hinzugefügt wurden. Es dauerte nicht sehr lange, bis die gesundheitsschädliche Wirkung von freigesetzten Weichmachern erkannt wurde. Als problematisch stellte sich auch die Müllentsorgung heraus: Bei der Verbrennung können giftige Dioxine entstehen. Das PVC als Allzweckwaffe geriet in Verruf, andere Kunststoffe übernahmen einen großen Teil der bisherigen Aufgaben.

2. Ist PVC heute schadstofffrei?

Forschung und Entwicklung sind in den letzten Jahrzehnten natürlich nicht stehengeblieben. Gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe wurden entweder weiterentwickelt oder ersetzt. So lässt sich heute über den Weltmarkt sagen, dass PVC-Böden mindestens schadstoffarm sind und kaum gesundheitliche Risiken bergen. Es kommt aber auch auf die Herkunft an. Denn innerhalb der EU garantieren sehr strenge Vorgaben die Wohngesundheit von modernen PVC-Belägen. PVC-Böden aus EU-Ländern können daher unbedenklich eingesetzt werden. Bei allen anderen Herkunftsländern gilt das nicht zweifelsfrei gesichert. Wobei die Weichmacher nicht grundsätzlich das Problem sind, denn es gibt inzwischen viele Varianten, die absolut unschädlich sind. Vorsicht geboten ist hingegen bei sogenannten Phtalaten, die zum Glück jedoch auch außerhalb der EU immer seltener zum Einsatz kommen.

3. Die verschiedenen Arten von PVC

PVC gehört zu den elastischen Bodenbelägen und wird immer noch häufig als Meterware angeboten, Standard-Breiten reichen von zwei bis fünf Metern. Aber auch kleinere Formate sind inzwischen üblich.

Homogene PVC-Böden

Homogen heißen diese PVC-Bodenbeläge, weil sie zwar aus mehr als einer Schicht bestehen können, deren Zusammensetzung aber immer identisch ist: Das verwendete Material ist ausschließlich PVC. Die Stärke der Nutzschicht entspricht der Gesamtstärke. Das bedeutet, dass die Nutzschicht vergleichsweise dick und strapazierfähig ist. Gegen starke Abnutzung ist sie daher bestens gerüstet, zum Beispiel im gewerblichen oder öffentlichen Bereich. Homogene PVC-Böden sind durchgehend gemustert und nur als Meterware erhältlich.

Heterogene PVC-Böden

Heterogene PVC-Böden bestehen aus einer Nutzschicht und einer oder mehreren gefüllten Unterschichten. Dadurch ist die Nutzschicht dünner (aber mind. 0,3 mm stark) als die von homogenen Böden und hält langfristig nur weniger starker Abnutzung stand. Deshalb ist heterogener PVC eher im privaten Bereich anzutreffen. Die mehrschichtigen PVC-Bodenbeläge sind außerdem kostengünstiger. Im Gegensatz zu homogenen PVC-Böden ist heterogenes PVC durchaus auch als Fliese, Planke oder Diele erhältlich.

Verbundbeläge

Bei PVC-Verbundbelägen handelt es sich um heterogene Varianten, die mit einer zusätzlichen Trägerschicht versehen werden, zum Beispiel aus Schaumstoff (wie CV-Böden), Kork oder Jute. Diese Trägerschicht wird direkt auf dem Untergrund verklebt.

CV-Böden

Die Abkürzung CV stammt von der englischen Bezeichnung „Cushioned Vinyl“, die so viel bedeutet wie „gepolstertes Vinyl“. Namensgebend ist die aufgeschäumte Trägerschicht, die besonderer Bestandteil dieses Mehrschicht-PVCs ist. Durch den Aufbau sind CV-Böden besonders weich und fußwarm. Die Oberfläche ist in unterschiedlichen Mustern geprägt oder strukturiert.

4. Vor- und Nachteile von PVC-Böden kurz zusammengefasst

PVC-Böden bieten eine große Designauswahl, sind pflegeleicht und preiswert und einfach zu reinigen. UV-Licht schadet der Farbbrillanz der PVC-Beläge nicht, auch sonst zeigt sich PVC beständig und langlebig. Gegenüber Kratzern ist die Oberfläche allerdings empfindlich. PVC kann schwimmend verlegt oder auch vollflächig verklebt werden. Vorher muss sichergestellt werden, dass der Untergrund absolut eben und fest ist, sonst würden sich Dellen und Unebenheiten durchzeichnen. Ein geeigneter Bodenbelag ist PVC für fast alle Wohnräume wie Flur, Küche, Wohnzimmer und Bad.

Vorteile von Bodenbelägen aus PVC:

  • In einer umfangreichen Palette an Farben und Mustern erhältlich
  • Schnell und einfach zu verlegen
  • Wegen des flachen Materialaufbaus ideal für Renovierungen
  • Enorm strapazierfähig, daher auch für Gewerbe, Büros und öffentliche Einrichtungen geeignet
  • Wärmedämmend und trittschallisolierend
  • Leicht zu reinigen, weil schmutzabweisend und resistent gegen Öle und Fette
  • Wasserunempfindlich, hygienisch und relativ rutschsicher, daher für Küche und Bad geeignet
  • Preisgünstig

Nachteile von Bodenbelägen aus PVC:

  • Gut vorbereiteter Untergrund erforderlich, um Dellen und Unebenheiten zu vermeiden
  • Die endgültige Entsorgung ist nach wie vor problematisch, weil nicht nachhaltig
  • Wärmeempfindlich, bei hohen Temperaturen daher nicht dimensionsstabil
  • Nach wie vor werden geringfügig Weichmacher freigesetzt, wenn auch in der Regel unbedenkliche
  • Kein weltweites Verbot von schädlichen Weichmachern, daher ist eine genaue Prüfung der Inhaltstoffe und des Herstellers erforderlich

5. Fazit: Es ist nicht alles Gold, was glänzt

PVC ist sehr praktischer, pflegeleichter und beständiger Bodenbelag, der in verschiedenen Produkt-Varianten und -Formen erhältlich ist. Zudem ist er preisgünstig und leicht in Eigenregie zu verlegen. Aufgrund der beigefügten Weichmacher ist die Entscheidung für diesen Bodenbelag jedoch nicht ganz unproblematisch: Sicher ist, dass die meisten in Deutschland erhältlichen PVC-Böden gesundheitlich völlig unbedenklich sind – für die hier und in der EU produzierten gilt das sowieso. Nicht sicher ist allerdings, dass Sie im Zweifelsfall nicht doch an einen Bodenbelag aus PVC geraten könnten, der gesundheitliche Risiken birgt. Wichtig ist daher, dass Sie sich im Zweifelsfall gut informieren und die Produkt- und Herstellungsdetails sehr aufmerksam studieren.

Wenn Ihnen eine vorherige ausführliche Recherche zu aufwändig oder zu unsicher ist, Sie aber bei einem elastischen Bodenbelag bleiben möchten, dann können Sie auf Alternativen zurückgreifen, die garantiert unbedenklich sind: Linoleum oder auch Vinylboden. Letzterer besteht zwar auch aus PVC, hat sich inzwischen aber so weit vom ursprünglichen Material entfernt, dass ein (fast) ganz neuer Name als Unterscheidung sinnvoll war. Und weil Vinyl ein wirklich wohngesunder Bodenbelag ist, können Sie ihn bei Bedarf auch in großer Vielfalt in unserem Onlineshop bei Traumboden24 finden.