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BPC Terrassendielen?

Gute Alternative oder schlechte Idee?

Trend sind gekommen und gegangen, auf dem Terrassenmarkt blieben über die Jahre aber drei Materialien stets besonders beliebt: Holz, Steine und Fliesen. Während sich an der Spitzenposition von Holz nichts änderte, wechselten sich Naturstein und Fliesen auf Rang zwei immer wieder ab. Aus dem Trio wird schön langsam allerdings ein Quartett. Verbundwerkstoffe steigen konstant in ihrer Beliebtheit. Bei ihrer Herstellung werden Naturfasern mit Kunststoffen und einigen weiteren Zusatzstoffen vermengt. Heraus kommt ein haltbares, widerstandsfähiges und einfach zu reinigendes Material. BPC ist einer dieser Verbundwerkstoffe. Hinter der Abkürzung versteckt sich Bamboo Polymer Composite. Wir stellen Ihnen den neuen Player in diesem Artikel näher vor, erklären den Produktionsvorgang und zeigen die Vor- und Nachteile des Materials auf.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was sind BPC Terrassendielen?
  2. Wie werden BPC Terrassendielen hergestellt?
  3. Welche Vorteile bringen BPC Terrassendielen gegenüber WPC Dielen mit?
  4. Welche Nachteile haben BPC Terrassendielen gegenüber WPC Dielen?
  5. Fazit: Nein, BPC Terrassendielen sind keine gute Alternative

1. Was sind BPC Terrassendielen?

Hinter der Abkürzung BPC versteckt sich der Verbundwerkstoff „Bamboo Polymer Plastic“. Dessen Zusammensetzung sieht folgendermaßen aus:

  • Bambusfasern
  • Kunststoff
  • Zusatzstoffe

Üblicherweise beträgt der Bambusanteil 60 %, die restlichen 40 setzen sich aus Kunststoffen und Additiven zusammen. Allerdings gibt es von Hersteller von Hersteller Unterschiede. Der Bambusanteil liegt aber in der Regel irgendwo zwischen 45 und 70 %. Die Zusatzstoffe übernehmen bestimmte Aufgaben wie etwa den UV-Schutz oder sind für die Farbgebung wichtig.

BPC oder WPC?
Neben BPC Terrassendielen erfreuen sich besonders WPC Dielen allergrößter Beliebtheit. Statt Bambus- werden Holzfasern verarbeitet. Daher rührt auch der Name: „Wood Plastic Composite“. Der Nachhaltigkeitsgedanke wird dabei großgeschrieben, das eingesetzte Holz ist meist ein Abfallprodukt aus der Industrie. Bei der Produktion von WPC wird also „Resteverwertung“ auf allerhöchstem Niveau betrieben.

2. Wie werden BPC Terrassendielen hergestellt

Um die Inhaltsstoffe von Bamboo Polymer Composite miteinander zu verbinden, werden sie erhitzt und anschließend vermengt. Die meistbenutzten Kunststoffe sind Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP). Manchmal entscheiden sich die Hersteller aber auch für Polyvinylchlorid (PVC). Bei den Kunststoffen handelt es sich üblicherweise um Recyclingprodukte, meist Tüten oder Flaschen. Ein Pluspunkt für BPC in Sachen Nachhaltigkeit. (Weiter unten setzen wir uns übrigens näher mit dieser Thematik auseinander.)
Zurück zur Produktion von Bamboo Polymer Composite. Durch die Erhitzung aller Inhaltsstoffe entsteht eine Masse, die besonders zähflüssig ist. Um sie in die richtige Form zu bekommen, wird sie durch speziell geformte Profile gepresst. Dadurch entsteht eine quasi endlose Ausgangsdiele, die in beliebig lange Teilstücke gekappt werden kann.
Der Spritzguss ist ein weiteres beliebtes Verfahren zur Herstellung von BPC Dielen. Die zähflüssige Masse wird dabei in vorbereitete Formen gespritzt. Seltener aber immer wieder setzen Produzenten auf die Möglichkeiten, die Grundmasse in einen Hohlraum zu gießen oder sie zwischen zwei Platten zu pressen.

3. Welche Vorteile bringen BPC Terrassendielen gegenüber WPC Dielen mit?

Am Ende des Tages ist es natürlich wichtig, dass Ihnen Ihre neue Terrasse auch wirklich gefällt. Fühlen Sie sich darauf unwohl, sieht es auch mit der Erholung eher schlecht aus. Das wichtigste Kriterium ist die Optik allerdings nicht. Eine gute Terrasse erkennen Sie an ihrer Haltbarkeit, ihrer Widerstandsfähigkeit gegen unterschiedlichste Witterungsverhältnisse und ihrer unkomplizierten Montage. Dazu kommen rutschhemmende Eigenschaften ebenso wie eine niedrige Splitterneigung und eine einfache Reinigung. Terrassendielen aus Verbundwerkstoff bringen all das mit.
BPC Terrassendielen haben sogar noch einen weiteren Vorteil. Bambus ist an sich nämlich ein sehr nachhaltiges Material. Die Pflanzen wachsen enorm schnell – teilweise einen Meter pro 24 Stunden. Bei der Bambusernte wird nicht die gesamte Pflanze aus dem Boden gerissen; die Triebe werden entfernt, die Wurzeln verbleiben im Boden. Die Auswirkungen auf die Umwelt sind – speziell im Vergleich mit Tropenhölzern – sehr gering.
Bambus zählt außerdem zu den robustesten und härtesten Terrassendielenmaterialien, die Haltbarkeit ist gut. Ein Austausch abgenutzter und beschädigter Dielen ist nur sehr selten notwendig.

4. Welche Nachteile haben BPC Terrassendielen gegenüber WPC Dielen?

BPC Terrassendielen bringen zweifelsohne einige Vorteile mit, ungetrübt positiv ist das Gesamtbild allerdings bei Weitem nicht. Die Nachteile sind nicht von der Hand zu weisen und teilweise richtig gravierend. Da wäre zunächst der Umstand, dass Bambus kein Holz, sondern ein Süßgras ist. Was nach Haarspalterei klingt, hat tatsächlich große Auswirkungen auf Ihre Terrasse. Süßgras weist nämlich einen hohen Stärkeanhalt auf und ist deshalb sehr anfällig für Schimmelbefall und andere Pilze. Verhindern lässt sich das nur durch übermäßig starken Chemikalieneinsatz bei der Produktion und der Pflege.
Zudem findet sich Bambus nicht im nächstgelegenen mitteleuropäischen Wald, sondern wächst hauptsächlich auf der anderen Seite unseres Planeten. Die Transportwege, welche das Material zurücklegen muss, bevor es hier als Terrassenmaterial Verwendung findet, sind enorm. Die Ökobilanz wird dadurch deutlich getrübt. BPC Terrassendielen sind deshalb kein besonders nachhaltiges Produkt.

5. Fazit: Nein, BPC Terrassendielen sind keine gute Alternative

Wer sich näher mit dem Material „Bamboo Polymer Composite“ auseinandersetzt, dem werden zunächst die guten Eigenschaften ins Auge stechen. Daraus gefertigte Terrassendielen sind widerstandsfähig, dauerhaft und einfach zu reinigen. Auf den ersten Blick wirkt BPC also wie eine gute Alternative zu den gängigen Terrassenklassikern wie Holz, Fliesen oder Naturstein. Dazu kommt, dass aufgrund der standardisierten Produktionsweise eine durchgehend hohe Produktqualität garantiert werden kann, die dadurch ebenfalls entstehende Optik ist besonders einheitlich. Wie gesagt: Klingt zunächst alles nicht schlecht.
Unserer Meinung nach sind BPC Terrassendielen dennoch keine gute Alternative zu den beliebten Standardmaterialien. Besonders in Zeiten wie diesen. Die Minuspunkte in Sachen Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit wiegen für uns einfach deutlich zu schwer. Überdurchschnittlich lange Transportwege, immenser Energiebedarf in der Produktion, hoher Chemikalieneinsatz bei der Herstellung und die limitierten Recyclingmöglichkeiten lassen für uns am Ende des Tages nur eine Entscheidung zu: BPC Terrassendielen sind kein Teil des Angebots von Traumboden 24 und werden das auf absehbare Zeit auch garantiert nicht werden. Die Nachteile sind einfach zu schwerwiegend.