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Die beste Trittschalldämmung für Parkett?

Mehr als nur Geräuscharm.

Ein Parkettboden kann noch so hochwertig, wohngesund und schön sein – wenn er laute Geräusche beim Gehen verursacht, ist er ein einziges Ärgernis für die Besitzer, Mitbewohner und im schlimmsten Fall sogar für Nachbarn. Aus diesem Grund ist es wichtig, eine leistungsfähige Geh- und Trittschalldämmung zu verlegen – für Neubauten ist sie sogar verpflichtend. Im folgenden Blogbeitrag von Traumboden24 informieren wir Sie über die vorrangigen Funktionen und Aufgaben einer Trittschalldämmung, stellen Ihnen verschiedene Materialien und deren Unterschiede vor und verraten Ihnen, auf welche Kriterien und Richtwerte Sie beim Kauf einer guten Dämmung vor allem achten sollten.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Gehschall und Trittschall vermeiden: Warum ist das bei Parkett wichtig?
  2. Grundsätzliche Funktionen einer Trittschalldämmung
  3. Mit verschiedenen Materialien dämmen
  4. Darauf sollten Sie beim Kauf einer Trittschalldämmung achten
  5. Fazit: Kleine Maßnahme – große Wirkung

1. Gehschall und Trittschall vermeiden: Warum ist das bei Parkett wichtig?

Parkett gehört zu den Hartbodenbelägen und kann entweder schwimmend verlegt oder vollflächig verklebt werden. Wird das Holzparkett mit dem Untergrund verklebt, hat der Boden keinen Spielraum und der Trittschall ist zwar vorhanden, aber sehr moderat. Selbst die allerbeste Trittschalldämmung kommt nicht an die reduzierten Laufgeräusche eines vollflächig Verklebten Parkettbodens heran. Eine Dämmunterlage kommt in diesem Fall dann nicht zum Einsatz. Beim schwimmenden Verlegen wird der Parkettboden hingegen nur locker aufgelegt und würde ohne jegliches Dämmmaterial wie ein Resonanzkörper fungieren. Entstehende Geräusche beim Gehen oder Verrücken von Möbeln würden sich dadurch deutlich verstärken. Der Schall dieser Geräusche lässt sich unterscheiden in Geh- oder Raumschall (Geräusche, die sich beim Laufen auf den Raum selbst übertragen) und Trittschall (durch Geräusche verursachte Schallwellen, die sich über Wände und Boden auf angrenzende Räume übergehen).

2. Grundsätzliche Funktionen einer Trittschalldämmung

Mit einer Trittschalldämmung, die zwischen Parkettboden und Untergrund verlegt wird, lassen sich Geh- und Trittschall deutlich reduzieren. Bei Neubauten und Renovierungen ist der Einsatz einer Trittschalldämmung daher inzwischen verpflichtend (nach DIN 4109). Sollten sich Nachbarn von Laufgeräuschen gestört fühlen, weil keine Trittschalldämmung eingebaut wurde, muss künftig also nachgerüstet werden. Das ist im Zweifelsfall deutlich aufwändiger, als die Trittschalldämmung beim Verlegen eines neuen Parkettbodens direkt zu berücksichtigen.

Das Dämmmaterial erfüllt nebenbei aber auch noch einige weitere Funktionen. Es lassen sich damit zum Beispiel kleine Unebenheiten im Untergrund ausgleichen, die sich anderenfalls direkt auf das Parkett übertragen würden bzw. vorher sorgfältig entfernt werden müssten. Zudem kann eine Trittschalldämmung die Wärmeleitung einer Fußbodenheizung positiv unterstützen – achten Sie bei Bedarf auf einen möglichst niedrigen Wärmedurchlasswiderstand. Existiert keine Fußbodenheizung, kann das Dämmmaterial dagegen als Wärmeisolierung gegen den kalten Boden eingesetzt werden.

3. Mit verschiedenen Materialien dämmen

Trittschalldämmungen gibt es in verschiedenen Formaten, wobei dünne Folien von der Rolle und Platten in unterschiedlichen Größen die vorherrschenden Erscheinungsformen sind. Auch beim Material gibt es eine große Auswahl. Wir haben uns jedoch auf die vier Materialien beschränkt, die am häufigsten zum Einsatz kommen.

Trittschalldämmung aus Kunststoff

Trittschalldämmungen aus Kunststoff werden in der Regel aus PE-Schaum (Polyethylen) hergestellt und sind im Fachhandel als Platten oder Folien erhältlich. Für Parkettboden sind die dickeren PE-Platten besser geeignet als die wesentlich dünneren Folien.

Trittschalldämmung aus Holz

Wer lieber auf ein natürliches Material zurückgreifen möchte, wird bei einer Trittschalldämmung aus Holzfasern fündig. Die Dämmplatten bestehen aus Restholz anderer Produktionsabläufe, was jedoch die Qualität der Dämmung keinesfalls mindert, sondern einfach ein Zeichen von Nachhaltigkeit ist. Trittschalldämmungen aus Holzfasern sind leicht zu verarbeiten sowie besonders wärmeisolierend und feuchtigkeitsregulierend.

Trittschalldämmung aus Kork

Auch Kork ist ein natürlicher und umweltfreundlicher, weil nachwachsender Rohstoff, der für Dämmmaterial zur Anwendung kommt. Trittschalldämmungen aus Kork gelangen als Platten und Rollen-Folie in den Handel. Und auch hier gilt, dass die dickeren Platten als Dämmung für Parkettboden besser geeignet sind, denn sie verfügen auch über gute wärmedämmende Eigenschaften.

Trittschalldämmung aus Hanf

Auch eine Trittschalldämmung aus ökologischem Hanffilz bietet ausgezeichnete wärmeisolierende Eigenschaften und ist gut geeignet, um kleine Unebenheiten des Untergrundes auszugleichen. Der Dämmstoff ist überwiegen in Bahnen erhältlich, kann aber auch als Platten zum Einsatz kommen.

4. Darauf sollten Sie beim Kauf einer Trittschalldämmung achten

Damit der Tritt- und Gehschall zuverlässig gedämmt wird, ist es wichtig, nicht nur beim Parkett selbst, sondern auch bei der Trittschalldämmung auf möglichst gute Qualität zu achten. Ein entscheidendes Merkmal ist zum Beispiel das Gewicht, denn je dicker und massiver das Dämmmaterial, umso weniger Schall wird in der Regel auch weitergegeben. Hinzu kommen weitere wichtige Funktionen, für die es normierte Richtwerte gibt.

Schallschutz

Die entscheidende Eigenschaft einer Trittschalldämmung ist es natürlich, die Übertragung von Laufgeräuschen auf dem Parkett bestmöglich zu reduzieren. Wie sehr die Gehgeräusche im selben Raum durch das Dämmmaterial vermindert werden, lässt sich über den sogenannten RWS-Wert ermitteln – je höher, umso besser. In erster Linie geht es beim Schallschutz aber um die Vermeidung des Trittschalls, denn vor allem dieser kann sich störend auf andere Mietparteien oder Mitbewohner auswirken. Achten Sie dabei unbedingt auf die Angaben des Herstellers: Die Mindestanforderung liegt bei 14 Dezibel (dB). Eine gute Trittschalldämmung sollte allerdings in der Lage sein, den Trittschall um bis zu 20 dB zu vermindern.

Wärmedämmung

Der positive Nebeneffekt einer Trittschalldämmung kann die zusätzliche Wärmeisolierung sein. Diese Eigenschaft wird mit dem Wärmedurchlasswiderstand angegeben. Welcher Wert für einen Parkettboden infrage kommt, hängt davon ab, ob der Untergrund beheizt oder unbeheizt ist. Für unbeheizte Böden liegt die Mindestanforderung bei 0,75 m²K/W.

Unebenheiten glätten

Je massiver die Trittschalldämmung, umso eher kann sie zusätzlich dazu verwendet werden, um kleine Unebenheiten des Unterbodens auszugleichen. Um die punktuelle Ausgleichsfähigkeit eines Dämmstoffes zu bestimmen, wird der PC-Wert ermittelt, der bei mindestens 0,5 Millimetern liegen muss – je höher der Wert liegt, um so besser. Weist ein Untergrund allerdings deutliche Unebenheiten von über einem Millimeter auf, sollten sie vor dem Verlegen der Trittschalldämmung zunächst beseitigt werden. Vor allem Hohlstellen sollten aus akustischen Gründen unbedingt vermieden werden.

Feuchtigkeitsschutz

Ein Parkettboden besteht aus Holz und ist damit ein Material, dass empfindlich auf Feuchtigkeit reagiert. Damit von einem mineralischen Untergrund wie Estrich keine Feuchtigkeit nach oben dringen kann, ist es deshalb notwendig, einen Feuchtigkeitsschutz auszulegen. Es handelt sich dabei um eine Folie, die sogenannte Dampfbremse. Viele Trittschalldämmungen werden bereits mit einer integrierten Dampfbremse hergestellt, sodass sich in diesem Fall ein Arbeitsschritt einsparen lässt. Der Grad des Feuchtigkeitsdurchlasses wird anhand des SD-Wertes ermittelt und sollte bei mindestens 75 m liegen – je höher, umso besser. Ist der Untergrund nicht mineralisch, darf allerdings kein Feuchtigkeitsschutz verwendet werden.

Belastbarkeit

Auf Dauer ist eine Trittschalldämmung verschiedenen Belastungen ausgesetzt, denen sie möglichst unbeschadet standhalten muss. Auch für diese Anforderungen gibt es Richtwerte:

  • Druckbeanspruchung (kPA): Sowohl dauerhafte Belastungen durch schwere Möbel als auch temporäre Belastungen können sich negativ auf den Boden auswirken. Denn wenn die Trittschalldämmung zu sehr nachgibt oder sich sogar verformt, schadet dies auch dem Parkettboden. Die Mindestanforderung für dauerhafte Belastungen liegt bei 2 kPA, die für temporäre bei 10 kPA – je höher der Wert, umso besser.
  • Stoßbeanspruchung (RLB): Bei diesem Wert geht es darum, inwieweit eine Trittschalldämmung in der Lage ist, den kurzzeitig einwirkenden Kräften von schweren fallenden Gegenständen standzuhalten. Angegeben wird dies als Mindest-Fallhöhe, die mindestens 50 cm bzw. 500 RLB betragen muss – empfehlenswert ist jedoch, ein Dämmmaterial mit einem deutlich höheren Wert zu wählen.
  • Dynamische Beanspruchung (Zyklen): Hierbei handelt es sich um typische Belastungen wie das Laufen über den Parkettboden oder das Benutzen und Verrücken von Stühlen. Für einen durchschnittlich genutzten Raum ist ein Wert von mindestens 10.000 Zyklen vorgesehen. Aber auch hier gilt: je höher, umso besser.

5. Fazit: Kleine Maßnahme – große Wirkung

Nicht nur Optik, Haptik und Wohngesundheit spielen bei der Auswahl des Parketts eine wichtige Rolle. Auch die Akustik ist ein entscheidender Faktor, daher sollte auch der Wahl einer Trittschalldämmung genügend Aufmerksamkeit geschenkt werden. Im Fall von Parkett sind grundsätzlich fast alle Materialien als Unterlage geeignet. Dennoch reicht es nicht, sich einfach für die günstigste oder wahlweise die teuerste Variante zu entscheiden. Es müssen zunächst die individuellen Anforderungen berücksichtigt werden. Erst wenn diese Fragen geklärt sind, ist es möglich, die entscheidenden Richtwerte verschiedener Dämmmaterialien zu vergleichen und das am besten passende auszuwählen. Das mag auf den ersten Blick nach sehr viel Aufwand aussehen – für eine vermeintliche Nebensächlichkeit. Doch Sie werden es sehr zu schätzen wissen, wenn Ihre Trittschalldämmung nicht nur bestmöglich den Schall schluckt, sondern nebenbei auch noch dabei hilft, Feuchtigkeit und Wärme zu regulieren.