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Holzdielen und Fugen?

Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Holz arbeitet, das ist allgemein bekannt. Konkret handelt es sich dabei um das sogenannte Quell- und Schwindverhalten. Was das allerdings genau bedeutet und welche Auswirkungen es zum Beispiel auf das Verlegen von Holzdielen hat, ist ein nicht ganz so verbreitetes Wissen. Deshalb möchten wir Ihnen im aktuellen Blogbeitrag von Traumboden24 erklären, warum ein Fußboden, der aus massiven Holzdielen besteht, Fugen bildet und warum diese Fugen manchmal größer und manchmal kleiner sind.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was ist das Quell- und Schwindverhalten bei Holz?
  2. Warum wird eine Dehnungsfuge benötigt?
  3. Was begünstigt bzw. reduziert die Fugenbildung bei Holzdielen?
  4. Fazit: Keine massiven Holzdielen ohne Fugen

1. Was ist das Quell- und Schwindverhalten bei Holz?

Holz ist ein hygroskopischer Naturstoff. Das bedeutet, dass sämtliche Holzarten die Fähigkeit besitzen, in ihren Holzporen Feuchtigkeit aufzunehmen bzw. abzugeben. Dabei wird der Holzfeuchtegehalt des Materials so verändert, dass er mit dem umgebenden Raumklima möglichst immer im Gleichgewicht steht: Bei hoher Luftfeuchtigkeit nimmt das Holz Feuchtigkeit aus der Umgebung auf und gibt es wieder ab, sobald die Umgebungsluft trockener ist als das Holz. Dieser Vorgang äußert sich im Quell- und Schwindverhalten und sorgt dafür, dass sich das Holz – je nach Raumklima – zusammenzieht oder ausdehnt. Das Ausmaß des Verhaltens kann sich allerdings je nach Holzart unterscheiden. Auch die Dielenbreite und -stärke kann das Arbeiten des Holzes beeinflussen: Je breiter und massiver die Holzdiele, umso mehr quillt und schwindet das Holz und umso deutlicher kann der Spalt bzw. die Fuge zwischen den einzelnen Holzdielen zutage treten.

2. Warum wird eine Dehnungsfuge benötigt?

Damit sich die Holzdielen bei Wärme und hoher Luftfeuchtigkeit ungehindert ausdehnen können, ist es wichtig, dass sie genug Platz dafür erhalten. Deshalb muss zu allen festen Bauteilen wie Wänden, Treppenabsätzen und Heizkörpern ein Fugenabstand von ca. 1,5 Zentimetern eingehalten werden. Man nennt diesen Abstand Dehnungsfuge. Die korrekte Fugenbreite kann beim Verlegen ganz einfach durch Abstandshalter eingehalten werden, die nach der Montage wieder entfernt werden. Wenn anschließend Fußleisten montiert werden, sind die Dehnungsfugen komplett verdeckt. Das Arbeiten der Holzdielen in Längsrichtung ist dann gar nicht mehr sichtbar. Ohne diese Fugen hingegen könnten sich die Holzdielen nicht ausreichend ausdehnen. Risse und Wölbungen wären die Folge.

Die gezielt eingefügten Dehnungsfugen unterscheiden sich von den Fugen, die zwischen den einzelnen Holzdielen entstehen, wenn sich das Holz aufgrund eines trockenen Raumklimas zusammenzieht. Das passiert vor allem im Winter und kann unter Umständen deutlich sichtbar sein. Doch auch bei diesen Fugen ist es wichtig, dass sich das Holz später auch wieder ungehindert ausdehnen kann, deshalb ist es keine gute Idee, diese Fugen zu verschließen. Auch wenn es sich bei dem Fugenfüller um ein relativ flexibles Material wie zum Beispiel Silikon handelt, würde das Arbeiten des Holzes dadurch nicht verhindert. Der Füller würde im Zweifelsfall reißen. Die noch schlimmere Alternative: Das Füllmaterial wäre so starr, dass es intakt bleibt, aber stattdessen die arbeitenden Holzdielen Schaden nehmen. Das sollte unbedingt verhindert werden.

3. Was begünstigt bzw. reduziert die Fugenbildung bei Holzdielen?

Weniger Fugenbildung

Je unempfindlicher die Holzart und je kleiner das Format, umso weniger werden die Holzdielen arbeiten. Ein weitestgehend gleichmäßiges Raumklima wäre ebenfalls hilfreich, aber selbst mit Luftbefeuchter werden Schwankungen höchstwahrscheinlich nicht zu vermeiden sein. Holzarten mit einer langen Feuchtewechselzeit reagieren aber immerhin relativ träge auf Veränderungen des Raumklimas.

Mehr Fugenbildung

Je trockener die Luft, umso eher werden Fugen zwischen den Holzdielen entstehen. Eine Fußbodenheizung kann ebenfalls zu höherer Fugenbildung beitragen, wenn die Oberflächentemperatur des Bodens ansteigt. Massive Holzdielen arbeiten generell mehr als Fertigparkett, geölte und gewachste Holzdielen mehr als lackierte.

4. Fazit: Keine massiven Holzdielen ohne Fugen

Fugen erfüllen bei Holzdielen eine wichtige Funktion und sollten daher nicht geschlossen werden. Am besten sollte man sich an den Gedanken gewöhnen, dass Holz eben einfach arbeitet und mal breitere, mal schmalere Fugen produzieren wird. Das ist ganz normal, denn Holz ist ein Naturstoff. Und genau dafür lieben wir das Material ja eigentlich auch! Wer sich aber gar nicht mit dem Quellen und Schwinden anfreunden kann, der sollte sich besser für einen Parkettboden mit Mehrschichtaufbau entscheiden. Grundsätzlich besteht aber immer auch die Möglichkeit, eine Holzart zu wählen, die ein besonders geringes Quell- und Schwindverhalten zeigt. Eiche zum Beispiel ist ein solches Holz – bei Interesse finden Sie im Onlineshop von Traumboden24 eine große Auswahl an attraktiven Eichendielen.