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Massivparkett im Bad?

Gewusst wie: Holzböden in Feuchträumen.

Naturliebhaber und Freunde des Landhausstils würden am liebsten das gesamte Haus mit einem Massivparkett ausstatten. Doch bei der Frage, ob sich ein Holzboden für den Einsatz im Badezimmer eignet, scheiden sich die Geister. Gegner führen die Feuchtigkeit auf, die dem Naturwerkstoff schadet. Befürworter sind der Meinung, dass die Art der Verlegung und die richtige Oberflächenbehandlung dafür sorgen, dass Massivparkett im Bad kein Problem, sondern eine gute Idee darstellt. Was ist nun richtig? Beide Parteien führen wichtige Punkte an, die wir im heutigen Blogbeitrag etwas näher betrachten, damit Sie sich Ihr eigenes Bild zum Thema machen können.

Inhaltsverzeichnis: 

  1. Die Vorteile eines Holzbodens
  2. Massivparkett im Bad: Risiken und Probleme
  3. Diese Holzarten eignen sich fürs Badezimmer
  4. Vollflächige Verlegung statt Verklebung
  5. Massivparkett im Bad: Fachmann beauftragen oder selber machen?
  6. Lack oder Öl – welche Oberfläche fürs Bad?
  7. Massivparkett im Bad: die richtige Pflege
  8. Den Holzboden von einem Profi renovieren lassen
  9. Kleine Reparaturen selbst übernehmen
  10. Unser Fazit: Massivparkett im Bad

1. Die Vorteile eines Holzbodens

Ob im Badezimmer oder in einem der anderen Wohnräume: Massivparkett verfehlt seine Wirkung nicht. Dank der warmen Ausstrahlung des Naturwerkstoffs entsteht ein echtes Wohlfühlambiente, das einen guten Start in den Tag verspricht. Barfußfreunde lieben die warme und weiche Oberfläche von Holz und darüber hinaus ist sie auch noch hygienisch und antibakteriell – ideal für den Einsatz im Badezimmer. Wer seinen Holzboden mit Öl behandelt, ermöglicht es dem Naturwerkstoff außerdem, weiter zu atmen. Es ist dadurch dazu in der Lage, Feuchtigkeit aufzunehmen und abzugeben und hilft auf diese Weise, das Raumklima zu regulieren. So weit, so gut. Doch wo ist also der Haken, wenn es darum geht, Massivparkett im Bad zu verlegen?

2. Massivparkett im Bad: Risiken und Probleme

Wie wir alle wissen, ist die Luftfeuchtigkeit im Badezimmer besonders hoch. Sie stellt Holz ebenfalls vor eine Herausforderung. Ein weiterer Punkt ist die Nässe. Wo gebadet und geduscht wird, bilden sich schnell mal Wasserpfützen auf dem Boden. Sowohl eine zu hohe Luftfeuchtigkeit als auch stehendes Wasser sind Gift für einen Holzboden.

Während Wasserflecken lediglich ein kosmetisches Problem darstellen und im Rahmen einer Renovierung entfernt werden können, ist mit einer Verformung des Massivparketts aufgrund des erhöhten Quellverhaltens nicht zu spaßen. Die dadurch entstehenden Schäden sind meist irreparabel und der Boden muss früher oder später komplett ausgetauscht werden. Doch soweit muss es nicht kommen, Sie müssen das Massivparkett im Bad nur gut vor Feuchtigkeit schützen. Vorsicht ist zudem beim Einbau einer Fußbodenheizung geboten, da ein Auf und Ab der Temperaturen ebenfalls zu einem stärkeren Quell- und Schwindverhalten bei Holz führt. Wer die richtige Verlegemethode wählt, kann aber auch diesem Risiko vorbeugen – siehe Punkt 4.

3. Diese Holzarten eignen sich fürs Badezimmer

Ganz klar: Massivparkett im Bad sollte aus einer feuchtigkeitsunempfindlichen Holzart bestehen, damit es lange hält. Prädestiniert dafür sind tropische Hölzer, etwa Teak oder Merbau, da sie der hohen Luftfeuchtigkeit aufgrund der klimatischen Bedingungen in ihrer Heimat mit Leichtigkeit trotzen. Doch nicht jeder möchte sich aus ökologischen Gründen exotische Hölzer ins Haus holen. Mit Eiche oder Räuchereiche stehen glücklicherweise auch ein paar heimische Vertreter zur Auswahl. Es handelt sich dabei ebenfalls um sehr widerstandsfähige Holzarten und bei Räuchereiche mit ihrem satten dunklen Farbton sogar um eine echte Augenweide.

4. Massivparkett vollflächig verkleben

Bei einem Holzboden haben Sie normalerweise die Wahl, diesen zu verschrauben oder vollflächig zu verkleben. Für Massivparkett im Bad stellt sich diese Entscheidung nicht, denn hier empfehlen wir ganz klar die vollflächige Verklebung. Warum? Beim Verschrauben müssen Löcher gebohrt werden, durch die Wasser in das Holz gelangen kann. Eine weitere Schwachstelle stellt die Unterkonstruktion – ebenfalls aus Holz – dar: Hier kann sich Wasser sammeln, ohne dass Sie es zunächst bemerken, und den Boden nachhaltig beschädigen.

Die genannten Gründe sprechen gegen das Verschrauben und für die Verklebung. Ist das Massivparkett fest mit dem Untergrund verbunden, gibt es keine Zwischenräume, in denen sich Feuchtigkeit sammeln kann. Weiterhin sorgt diese Verlegeart dafür, dass das Holz weniger arbeitet und sich deshalb weniger Fugen bilden. Und wo keine Bohrlöcher, da kann auch kein Wasser eindringen. Falls Sie mit einer Fußbodenheizung für Ihr Massivparkett im Bad liebäugeln, ist das vollflächige Verkleben ebenfalls empfehlenswert: Durch den direkten Kontakt des Holzbodens mit der Heizung reduzieren sich die Wärmeverluste während sich die Wärmeübertragung verbessert.

Achtung: Vollflächig verklebtes Massivparkett im Bad arbeitet zwar weniger, braucht aber trotzdem an allen Wandanschlüssen eine Dehnungsfuge. Damit diese dicht ist, kann sie mit dauerelastischem Sanitärsilikon verschlossen werden.

5. Massivparkett im Bad: Fachmann beauftragen oder selber machen?

Wir sind selbst leidenschaftliche Selbermacher, doch bei der Verlegung von Massivparkett im Bad ist Vorsicht geboten: Beim vollflächigen Verkleben handelt es sich nämlich um eine anspruchsvolle Aufgabe, die viel Sorgfalt und Erfahrung voraussetzt. Wir hätten kein ruhiges Gewissen, wenn wir Sie ermutigen würden, dieses Projekt in Eigenregie umzusetzen. Stattdessen möchten wir Ihnen ausdrücklich die Beauftragung eines Profis empfehlen. Zu viel steht auf dem Spiel: Jeder kleinste Fehler bei der Montage oder dem Abdichten kann dazu führen, dass der Holzboden später undicht ist. Die Schäden an einem Massivparkett im Bad, verursacht durch eindringende Feuchtigkeit, sind nicht zu unterschätzen und in den meisten Fällen irreparabel.

6. Lack oder Öl – welche Oberfläche fürs Bad?

Massivparkett im Bad ist durchaus mal feuchtfröhlichen Situationen ausgesetzt. Eine Lackschicht bildet hierbei den besseren Schutz, da sie feuchtigkeitsunempfindlicher als eine mit Öl behandelte Oberfläche ist. Bewährt hat sich vor allem Bootslack, denn seinem Zweck entsprechend ist er ganz besonders wasserabweisend.

Neben der Schutzfunktion gibt es weitere Unterschiede zwischen den beiden Oberflächenbehandlungen. Lack bildet einen festen Film und lässt weder Schmutz noch Wasser in das Holz eindringen. Jedoch nur, solange die Oberfläche frei von Kratzern ist. Öl wirkt aus dem Inneren heraus und kommt insbesondere bei stehendem Wasser schnell an seine Grenzen. Dafür erhält es die Atmungsaktivität sowie die natürliche Optik des Holzes. Mit einer zusätzlichen Wachsschicht kann die Schutzfunktion eines geölten Holzbodens zwar verbessert werden, an die Effektivität einer Lackschicht kommt sie trotzdem nicht heran. Unsere Empfehlung für Massivparkett im Bad lautet daher ganz klar Lack.

7. Massivparkett im Bad: Die richtige Pflege

Der Holzboden in einem Feuchtraum erfordert ein wenig mehr Aufmerksamkeit als ein Massivparkett in Wohnzimmer oder Flur. Denn die Gefahr von Wasser und die hohe Luftfeuchtigkeit setzen dem Naturwerkstoff schneller zu, als einem lieb ist. Doch mit einigen einfachen Vorkehrungen können Sie dazu beitragen, dass der Boden lange hält:

  • Lüften Sie das Badezimmer gut und regelmäßig.
  • Legen Sie Duschmatten vor Badewanne und Dusche, damit sich das Wasser nicht unnötig auf dem Boden verteilt.
  • Hängen Sie nasse Matten zum Trocknen auf und legen Sie diese erst danach wieder zurück auf das Massivparkett.
  • Frischen Sie die Oberfläche eines geölten Holzbodens mindestens einmal jährlich auf.
  • Verwenden Sie für die alltägliche Reinigung Besen und Staubsauger, aber niemals Geräte mit scharfen Kanten.
  • Wischen Sie grundsätzlich nicht nass, sondern maximal nebelfeucht.
  • Greifen Sie für die Portion Extra-Pflege zu geeigneten Präparaten. Aggressive Reinigungsmittel haben auf einem Holzboden stattdessen nichts zu suchen.
  • Inspizieren Sie die Holzoberfläche von Zeit zu Zeit, um Kratzer und Schäden rechtzeitig zu bemerken und beheben zu können.

8. Den Holzboden von einem Profi renovieren lassen

Massivparkett ist ein sehr langlebiges Produkt, da es im Gegensatz zu Mehrschichtparkett mehrfach renoviert werden kann. Wie häufig das der Fall ist, hängt davon ab, wie stark der Boden beansprucht wird und wie viele Gebrauchsspuren er aufweist. Manchmal genügt es, das Parkett anzuschleifen und die Schicht aus Lack oder Öl zu erneuern. Doch irgendwann erfordern die Kratzer, Dellen und Verfärbungen ein komplettes Abschleifen und eine neue Oberflächenbehandlung.

Für die Renovierung kommt eine Schleifmaschine zum Einsatz, mit der die oberste Schicht des Holzbodens samt alter Oberfläche abgeschliffen wird. Meistens werden dafür bis zu drei Durchgänge benötigt. Es handelt sich dabei um eine ziemlich staubige Angelegenheit, sodass zwischendrin immer gründlich gereinigt werden muss. Wer hier nicht wirklich sorgfältig vorgeht, riskiert Fehler, die sich negativ auf das Endergebnis auswirken. Vor allem für Massivparkett im Bad möchten wir Ihnen deshalb empfehlen, die Renovierung in die Hände eines Fachbetriebes zu legen. Dann ist garantiert, dass der Boden wieder aussieht wie am ersten Tag und optimal vor dem Eindringen von Feuchtigkeit geschützt ist.

9. Kleine Reparaturen selbst übernehmen

Erst die nutzungs- und altersbedingten Macken machen das Massivparkett zu einem Holzboden mit einem ganz individuellen Charakter. Das finden aber nicht alle Besitzer eines Massivparketts. Wer sich daran stört, hat verschiedene Möglichkeiten, diese Spuren der Zeit zu entfernen. Bei geölten Holzböden ist es besonders einfach, da sie partiell abgeschliffen und neu behandelt werden können. Möbelpolitur hat sich ebenfalls gut bewährt, um kleine Verunreinigungen und Beschädigungen verschwinden zu lassen. Bei Lack sieht es etwas anders aus, denn entweder sie schleifen die Schicht komplett ab oder gar nicht. Mit Weichwachs, das Sie im Baumarkt in verschiedenen Farbtönen kaufen können, gibt es jedoch eine Möglichkeit, auch lackiertes Massivparkett selbst zu reparieren. Sie drücken die weich gewordene Masse einfach in den Kratzer oder die Delle und können auf diese Weise Schadensbegrenzung betreiben.

10. Unser Fazit: Massivparkett im Bad

Machen wir uns nichts vor: Es gibt pflegeleichtere Bodenbeläge für Feuchträume. Doch der einfache Weg ist längst nicht der schönste oder gemütlichste. Wer sich trotz des erhöhten Pflegeaufwands für ein Massivparkett im Bad entscheidet, sollte einige Vorsichtsmaßnahmen treffen, damit die Freude am Holzboden lange währt. Einer der wichtigsten Punkte ist, dass die Verlegung von einem Fachmann ausgeführt wird, damit ein ausreichender Oberflächenschutz gewährleistet ist. Einige weitere Vorkehrungen – regelmäßiges Lüften, Pfützen vermeiden, Duschmatten trocknen – verstehen sich fast von selbst und nehmen nicht viel Zeit in Anspruch. Als Belohnung für den Mehraufwand können Sie sich jeden Morgen darauf freuen, von einem warmen und natürlichen Wohlfühlambiente begrüßt zu werden.