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Massivparkett versiegeln?

Eine Schutzschicht aus Lack für Ihren Holzboden.

Ein Massivparkett ist immer eine gute Wahl, denn der natürliche und nachhaltige Bodenbelag ist robust, langlebig, formstabil und pflegeleicht. Er wird Sie über viele Jahre begleiten und Sie jeden Tag aufs Neue begeistern. Doch ganz gleich, ob Sie sich beim Schutz des Holzbodens für Öl oder Lack entschieden haben, die Zeit wird je nach Beanspruchung früher oder später ihre Spuren auf dem Massivparkett hinterlassen. Das ist aber kein Problem, denn eines seiner größten Vorteile ist, dass es renoviert und mit einer neuen Oberfläche versehen werden kann. Ist das viel Aufwand? Wie sehen die einzelnen Arbeitsschritte einer Versiegelung aus? Muss ein Fachbetrieb beauftragt werden? Was sind die Vorteile von Lack im Vergleich zu Öl? Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt es im heutigen Beitrag, in dem es speziell um das Thema Massivparkett versiegeln geht.

Inhaltsverzeichnis: 

  1. Schutz für das Massivparkett: Lackierte vs. geölte Oberfläche
  2. Vor- und Nachteile einer Versiegelung mit Lack
  3. Welche Lacke gibt es?
  4. Diese Werkzeuge brauchen Sie zum Massivparkett versiegeln
  5. Massivparkett versiegeln: So geht’s!
  6. Frisch lackiertes Massivparkett ruhen lassen
  7. Farbliche Gestaltung des Holzbodens mit Lack
  8. Pflege und Reinigung eines lackierten Massivparketts
  9. Unser Fazit: Massivparkett versiegeln für einen perfekten Schutz!

1. Schutz für das Massivparkett: Lackierte vs. geölte Oberfläche

Ob Landhausdiele, Schlossdiele oder Massivparkett – jeder Holzboden braucht einen Oberflächenschutz. Die Behandlung kann mit Öl oder Lack erfolgen.

Öl gilt als besonders natürlich und hat keinerlei Einfluss auf die Optik oder Haptik eines Holzbodens. Es dringt tief in das Holz ein und bildet keinen festen Film auf der Oberfläche. So kann der Naturwerkstoff weiter atmen und reguliert auf diese Weise ganz nebenbei das Raumklima. Denn befindet sich zu viel Feuchtigkeit in der Luft, nimmt das Holz diese auf und gibt sie bei Bedarf wieder ab. Der Erhalt der Atmungsaktivität hat allerdings den Nachteil, dass geöltes Massivparkett nur bedingt vor dem Eindringen von Nässe und Schmutz geschützt ist. Mit einer zusätzlichen Schicht aus Wachs wird die Schutzfunktion zwar verbessert, kann mit einer Oberfläche aus Lack aber trotzdem nicht mithalten.

Lack versiegelt die Holzoberfläche des Massivparketts. Dadurch haben Feuchtigkeit und Verschmutzungen keine Chance, dem Naturwerkstoff zuzusetzen. Lackierte Holzböden sind außerdem sehr leicht zu reinigen und zu pflegen. Im Gegensatz zu Öl ist auch keine Nachbehandlung in regelmäßigen Abständen notwendig. Zwei Mankos gibt es allerdings und die möchten wir Ihnen nicht vorenthalten: Aufgrund der Versiegelung wird dem Holz die Möglichkeit genommen, weiter zu atmen. Es kann also keinen Beitrag mehr zu einem guten Raumklima leisten. Darüber hinaus verändert Lack sowohl die typische Optik als auch die natürliche Struktur des Holzes.

2. Vor- und Nachteile einer Versiegelung mit Lack

Wo Vorteile, da sind meistens auch Nachteile. Das gilt für fast alles im Leben und eine lackierte Holzoberfläche bildet keine Ausnahme. Damit Sie sich ein umfassendes Bild über die Oberflächenbehandlung mit Lack machen können und am Ende die richtige Wahl für Ihr Massivparkett treffen, stellen wir Ihnen die Pros und Kontras einmal gegenüber.

Die Vorteile:

  • zuverlässiger Schutz vor Feuchtigkeit und Verschmutzungen
  • langlebige, widerstandsfähige und pflegeleichte Oberfläche
  • keine Auffrischung der Lackschicht notwendig
  • individuelle Gestaltung mit Farblacken möglich
  • wasserbasierte Lacke aus verantwortungsvoller Produktion sind aus gesundheitlicher Sicht absolut unbedenklich

Die Nachteile:

  • keine partielle Reparatur möglich, bei Schäden muss die Lackschicht komplett abgeschliffen werden
  • Versiegelung mit Lack hebt Atmungsaktivität des Holzes auf
  • ein tiefer Kratzer kann die Schutzfunktion beeinträchtigen

3. Welche Lacke gibt es?

Bevor Sie Ihr Massivparkett versiegeln, müssen Sie sich erst einmal für einen Lack entscheiden. Es gibt nämlich nicht DAS eine Produkt. Vielmehr haben Sie die Qual der Wahl. Informieren Sie sich im Vorfeld, welche Ansprüche Ihr Lack erfüllen soll, bevor Sie sich für eine Versiegelung entscheiden. Der Preis hat zwar ein Wörtchen mitzureden, sollte aber nicht als einziges Kriterium herangezogen werden. Denn wer Qualität will, muss auch bereit sein, dafür mehr zu zahlen. Folgende Punkte spielen bei der Kaufentscheidung eine Rolle:

Zusammensetzung

Bei Lacken wir zwischen Ein-, Zwei- und drei-Komponenten-Lacken unterschieden. Ein-Komponenten-Lacke eignen sich besonders gut für Menschen, die sich zum ersten Mal daran wagen, ein Massivparkett zu versiegeln, denn ein vorheriges Mischen entfällt. Produkte auf Wasserbasis stellen hierbei die verarbeitungsfreundlichsten dar, sind allerdings nicht besonders lange haltbar. Für stark beanspruchte Bereiche sollten Sie stattdessen zu einem Zwei- oder Drei-Komponenten-Lack greifen. Da sie vor dem Auftragen jedoch zunächst gemischt werden müssen – und zwar im richtigen Verhältnis – ist ihre Verarbeitung etwas aufwändiger und anspruchsvoller. Laien sollten besser auf einen Ein-Komponenten-Lack setzen oder sich fachkundige Unterstützung holen.

Grundierung

Bevor der Ein-Komponenten-Lack zum Einsatz kommt, muss eine Grundierung aufgetragen werden. Dieser Schritt entfällt bei der Verwendung eines Zwei-Komponenten-Lacks, da er bereits eine Grundierung enthält. Das spart natürlich Zeit und Aufwand.

Umweltverträglichkeit

Früher enthielten viele Lacke umweltschädliche Lösungsmittel und hatten deshalb zu Recht einen schlechten Ruf. Doch diese Zeiten sind glücklicherweise vorbei. Vor allem mit wasserbasierten Lacken sind Sie auf der ökologisch sicheren Seite, denn sie sind frei von Lösungsmitteln und anderen Schadstoffen.

UV-Schutz

Drei-Komponenten-Lacke sind zwar die teuersten von allen, enthalten jedoch neben der Grundierung noch einen UV-Schutz. Dieser verhindert, dass Ihr Massivparkett bei intensiver Sonneneinstrahlung nachdunkelt, und besitzt deshalb ein Top Preis-Leistungs-Verhältnis.

Rutschhemmung

Mit Socken über das Massivparkett rutschen? Das macht Spaß, ist aber auch gefährlich. Abhilfe schafft ein rutschhemmender Lack. Er erhöht die Sicherheit maßgeblich.

4. Diese Werkzeuge brauchen Sie zum Massivparkett versiegeln

Bereiten Sie sich auf das Projekt „Massivparkett versiegeln“ sorgfältig vor, damit Sie die Arbeiten nicht aufgrund fehlender Materialien oder Werkzeuge unterbrechen müssen. Folgende Utensilien benötigen Sie:

  • Schleifmaschine und Schleifpapier (können Sie im Baumarkt leihen)
  • Besen und Staubsauger zum Reinigen
  • Pinsel und Farbwalze (am besten mit Verlängerungsstange)
  • ein fusselfreies Tuch aus Baumwolle
  • Schutzbrille, Handschuhe und Maske
  • eine ausreichend große Menge Lack
  • eine Grundierung (falls nicht in Lack enthalten)
  • Fugenkitt oder Fugen-Filler

5. Massivparkett versiegeln: So geht’s!

Nachdem Sie alles besorgt haben, geht es nun ans Eingemachte. Im Prinzip gehört Massivparkett versiegeln nicht zu den komplizierten Modernisierungsprojekten. Doch wer sich zum ersten Mal ans Werk macht, sollte sich rechtzeitig mit den einzelnen Arbeitsschritten vertraut machen und sich bei Bedarf Unterstützung durch einen erfahrenen Handwerker holen. Gern erklären wir Ihnen, wie die Versiegelung mit Lack im Idealfall abläuft:

Abschleifen

Prüfen Sie zunächst, ob Ihr Massivparkett größere Unebenheiten aufweist. Falls ja, beheben Sie diese mithilfe von Fugenkitt. Bevor Sie sich dann an den Grundschliff machen, müssen alle Einrichtungsgegenstände sowie Vorhänge, Wandregale, Gardinen und die Sockelleisten aus dem Raum entfernt werden. Danach schleifen Sie den kompletten Boden mit der Schleifmaschine ab. Tragen Sie Schutzkleidung, es entsteht viel Staub!

Reinigen

Der Boden muss nun ordentlich gesäubert werden. Feinen Staub nimmt der Staubsauger auf. Gröbere Verunreinigungen können Sie mit dem Besen entfernen. Reinigen Sie das Massivparkett wirklich gründlich, damit ein einwandfreies Endergebnis gewährleistet ist.

Grundieren

Sofern in dem von Ihnen gewählten Lack keine Grundierung integriert ist, wird diese im nächsten Schritt aufgetragen. Dafür rühren Sie den Voranstrich zuerst einmal kräftig um. Danach nehmen Sie einen Pinsel zur Hand und tragen die Grundierung im ersten Schritt an den Rändern und in den Ecken auf. Danach ist die Fläche dran. Hierfür eignen sich eine Farbrolle mit Farbwanne oder ein Spachtel. Gießen Sie einfach etwas Grundierung auf den Boden und verteilen Sie diese mit dem gewählten Werkzeug. Achtung: Mit einem Spachtel arbeiten Sie quer zur Maserung! Denken Sie außerdem daran, überlappend vorzugehen. Hier lautet der Richtwert 20 Zentimeter. Damit Sie den Raum jederzeit trockenen Fußes verlassen können, beginnen Sie bitte immer auf der Seite, die gegenüber der Tür liegt. Nach dem Auftrag steht eine längere Pause an, denn die Grundierung braucht mindestens zwei, besser vier Stunden, um zu trocknen.

Erstes Lackieren

Öffnen Sie die Lackdose und lassen Sie den Inhalt eine Viertelstunde lang ziehen. Der Auftrag des Lacks erfolgt analog zum Grundieren, darin sind Sie ja jetzt bereits geübt. Die Trockenzeit nimmt allerdings deutlich mehr Zeit in Anspruch, nämlich bis zu zwölf Stunden. Während dieser Phase stellen sich vereinzelte Holzfasern des Massivparketts wieder auf. Das erkennen Sie daran, dass die Oberfläche rau ist. Also muss eventuell noch einmal leicht angeschliffen werden.

Anschleifen

Ob händisch oder mithilfe einer Einscheibenmaschine, für den letzten Anschliff benötigen Sie Schleifpapier mit einer Körnung von 120 oder 150. Vergessen Sie bitte nicht, auch in den Ecken des Raumes erneut anzuschleifen. Danach kommen wieder Besen und Staubsauger zum Einsatz, um das Massivparkett vom Schleifstaub zu befreien.

Zweites Lackieren

Rühren Sie den Lack noch einmal gründlich durch und beginnen Sie dann mit der zweiten Lackschicht. Technisch gehen Sie dabei genauso vor wie bei der Grundierung und dem ersten Lackieren: Spachtel oder Farbrolle für die großen Flächen, Pinsel für die Ränder und Ecken. Auf jeden Quadratmeter sollten etwa 120 Gramm Lack kommen. Diesen Wert erreichen Sie, indem Sie die mit Lack vollgesogene Rolle ohne Druckausübung über das Massivparkett gleiten lassen. Lassen Sie den Boden am Ende wieder gut durchtrocknen.

Achtung: Die Raumtemperatur sollte beim Lackieren die 25 Grad Celsius nicht übersteigen. Es ist zudem von Vorteil, wenn während der Arbeiten kein direktes Sonnenlicht auf das Massivparkett fällt.

6. Frisch lackiertes Massivparkett ruhen lassen

Die Verlockung ist groß, nach dem letzten Arbeitsschritt das Zimmer sofort wieder einzuräumen und das neue Ambiente zu genießen. Doch die Versiegelung braucht Zeit zum Trocknen. Mindestens 24 Stunden Ruhe sollten Sie dem frisch behandelten Massivparkett einräumen, bevor Sie das Mobiliar zurück in den Raum stellen. Beginnen Sie mit den leichten Einrichtungsgegenständen und lassen Sie die schwereren zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Teppiche sollten sogar erst nach ein, besser zwei Wochen wieder ausgelegt werden.

Tipp: Eine gute Lüftung unterstützt den Trocknungsprozess.

7. Farbliche Gestaltung des Holzbodens mit Lack

Die natürliche Holzoptik ist Ihnen noch nicht schön genug und Sie möchten in Sachen Bodenbelag Mut zur Farbe beweisen? Dann empfehlen wir Ihnen die Gestaltung des Massivparketts mit einem farbigen Lack. Sie werden feststellen, dass es eine Vielzahl an Produkten gibt, von dezenten Nuancen bis hin zu knalligen Farbtönen. Bedenken Sie jedoch, dass sich die Farbe des Holzbodens nur im Zuge einer erneuten Versiegelung ändern lässt und beachten Sie die drei folgenden Punkte:

  • Je heller das Massivparkett, desto intensiver kommt der Farbton zur Geltung.
  • Lacke in dunklen Farbtönen können die Wachstumsmerkmale des Holzes überdecken.
  • Dunkle Farblacke lassen sich beim Abschleifen schwerer entfernen als helle.

8. Pflege und Reinigung eines lackierten Massivparketts

Wenn Sie Ihr Massivparkett versiegeln, reduzieren Sie den Wartungsaufwand spürbar, denn eine lackierte Holzoberfläche lässt sich sehr leicht reinigen und pflegen. Normalerweise genügen Besen und Staubsauger, um den Boden in Schuss zu halten. Da Kratzer die Schutzfunktion der Lackschicht nachhaltig zerstören können, sollten Sie darauf achten, dass die Reinigungsgeräte weiche Borsten haben und frei von scharfen Kanten sind. Hin und wieder freut sich das Massivparkett über ein wenig mehr Pflege. Wischen Sie es mit einem nebelfeuchten Tuch und verwenden Sie bei Bedarf eine Politur oder einen speziellen Parkettreiniger.

Anders als ein geölter Holzboden verlangt ein lackiertes Massivparkett nicht nach einer Auffrischung. Doch auch eine Versiegelung weist im Laufe der Jahre Abnutzungserscheinungen auf und sollte erneuert werden, sobald diese Überhand nehmen. Wann es genau soweit ist, hängt vom Grad der Beanspruchung ab sowie von der Dicke der Lackschicht. Spätestens wenn sie tiefe Kratzer aufweist, sollten Sie Ihr Massivparkett neu versiegeln.

9. Unser Fazit: Massivparkett versiegeln für einen perfekten Schutz!

Gut Ding will Weile haben – und so ist es auch mit einem lackierten Holzboden. Die Versiegelung erledigt sich nicht von allein, sondern erfordert Zeit, Sorgfalt und ein wenig Geschick. Mindestens zwei Lackaufträge sind erforderlich. Hinzu kommen die langen Trockenzeiten sowie der Aufwand, der für das Aus- und Einräumen der Möbel anfällt. Das Projekt sollten Sie im Vorfeld also gut planen und dafür sorgen, dass alle erforderlichen Werkzeuge und Materialien – Stichwort Schleifmaschine! – vorhanden sind. Klingt nach viel Stress? Dann tun Sie sich selbst einen Gefallen und beauftragen Sie einen Fachmann, der das Massivparkett versiegeln für Sie übernimmt. Diese Alternative ist zwar teurer, garantiert Ihnen aber ein einwandfreies Ergebnis.

Wenn Sie jedoch zu den Menschen gehören, die Freude am Selbermachen haben und ein wenig handwerkliches Geschick mitbringen, möchten wir Sie ermutigen, das Lackieren selbst in die Hand zu nehmen. Nach getaner Arbeit werden nicht nur Sie Ihr frisch versiegeltes Massivparkett mit Stolz bewundern, sondern auch alle anderen, die Ihre Wohnumgebung betreten. Wir wünschen Ihnen dabei viel Spaß und Erfolg!