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Parkett ölen

Parkett ölen.

Hochwertiges Parkett ist Balsam für die Augen. Die Holzböden unterstreichen den Wohlfühlfaktor und schenken eine unverfälschte Wohnatmosphäre. Doch der Bodenbelag sieht nicht von selbst für lange Zeit wie neu aus. Hierfür braucht es eine gute Pflege. Das bedeutet für Sie, dass Sie die Oberflächen regelmäßig behandeln müssen, um eine frische Optik zu wahren. Wenn Sie sich für eine Ölpflege entscheiden, müssen Sie das Parkett von Zeit zu Zeit nachölen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie dabei am besten vorgehen und welche Themen ein besonderes Augenmerk erfordern. Natürlich möchten wir Ihnen auch den einen oder anderen Tipp zur Arbeitserleichterung nicht vorenthalten.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Warum benötigt Parkett eine Oberflächenendbehandlung?
  2. Vorbereitende Schritte
  3. Die richtige Anwendung von Öl
  4. Die Nachbearbeitung des Parkett Bodens
  5. Fazit: Natürliche Eleganz bewahren

1. Warum benötigt Parkett eine Oberflächenendbehandlung?

Schon allein aus haptischer und optischer Sicht zeigt Parkett sich mit unschlagbaren Vorzügen. Darüber hinaus wirken Holzböden sich positiv auf das Raumklima aus und regulieren die Feuchtigkeit. Diese Vorteile haben allerdings nur Bestand, wenn die Schutzschicht die Poren im Holz nicht verschließt, also durchlässig ist, und somit die Atmungsaktivität erhalten bleibt. Auf der anderen Seite ist es natürlich wichtig, dass Ihr Parkett anhand der Oberflächenbehandlung so gut geschützt ist, dass weder Schmutz noch Nässe in die Poren gelangt.

Lackiertes Parkett

Sobald Sie Ihr Parkett lackieren, nimmt es keinerlei Einfluss mehr auf das Raumklima. Denn mit der Lackierung entsteht eine flächendeckende Schutzschicht, die nichts mehr durchlässt und jegliche Atmung des Holzes verhindert. Dafür schützt der Lack das Holz zuverlässig vor Nässe und die Schutzschicht gilt als äußerst strapazierfähig. An dieser Stelle darf auch nicht unerwähnt bleiben, dass lokale Ausbesserungen von Kratzern und Beschädigungen bei lackierten Böden unmöglich sind. Sie müssen immer eine gesamte Oberflächenbehandlung durchführen.

Geöltes Parkett

Ganz gleich ob Sie sich für Hartwachsöl oder Holzöl entscheiden – es dringt immer tief in die Poren ein und füllt diese auf. Andere Flüssigkeiten können daher nur schwer einsickern. Gleichzeitig erhält der Schutz mit Öl die Holzatmung, obwohl Sie nach der Behandlung mit Hartwachsöl einen kaum merkbaren Film auf dem Parkett bemerken.
Kurz gesagt: Holzöle bieten Schutz vor Flüssigkeiten und Verschmutzungen, wobei die natürlichen guten Eigenschaften des Holzes erhalten bleiben. Zudem können Sie Beschädigungen durch Abschleifen und einer neuen Ölbehandlung lokal beheben. Alle weiteren Parkett Dielen können Sie dabei außen vorlassen. Wenn Sie hin und wieder etwas Holzbodenseife ins Putzwasser geben, füllen Sie die Poren wieder mit Öl auf und die Zeitspanne zwischen zwei ganzflächigen Oberflächenbehandlungen vergrößert sich. Dennoch wird irgendwann der Zeitpunkt kommen, zu dem Sie das gesamte Parkett mit einer Ölbehandlung auffrischen müssen. Je sorgfältiger Sie dann vorgehen, umso mehr werden Sie vom Ergebnis begeistert sein.

2. Vorbereitende Schritte

Irgendwann ist mit Nachbesserungen einfach nicht mehr geholfen und Sie müssen den gesamten Parkett Boden neu ölen. Ihr Projekt beginnt dann damit, den Raum leerzuräumen. Entfernen Sie am besten auch die Sockelleisten, sofern Sie sich gut demontieren lassen. Vorhänge und Gardinen sollten Sie auf jeden Fall abnehmen, denn sonst fangen Sie während der Schleifarbeiten jede Menge Feinstaub auf.

Parkett abschleifen bei Bedarf

Die Schleifarbeiten erfolgen in mehreren Schritten. Erstens führen Sie den Grobschliff aus, zweitens den Zwischenschliff und drittens den Feinschliff. Dabei arbeiten Sie immer mit verschiedenen Körnungen und unterschiedlichen Winkeln zur Maserung. In unserem Blog steht Ihnen eine umfassende Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Schleifarbeiten am Parkett zur Verfügung. Manchmal bilden sich im Holzboden im Laufe der Nutzungsdauer Risse. Wenn Sie welche feststellen, füllen Sie diese idealerweise nach dem Schleifen und vor dem Auftragen der Ölschicht auf.
Wo gehobelt wird, fallen bekanntlich Späne und wo Schleifarbeiten erledigt werden, fällt jede Menge Feinstaub an. Deshalb steht nach dem Abschleifen eine gründliche Reinigung mit Besen und Staubsauger an. Arbeiten Sie dabei mit der Maserung. Wenn Sie denken, es ist alles sauber, dann kehren und saugen Sie lieber noch ein- bis zweimal mehr. Sobald auch Fensterbänke und Heizkörper akribisch gereinigt sind, können Sie sicher sein, dass auch wirklich alles frei von Staub ist und keine Schmutzpartikel mehr auf das Parkett wirbeln können.

Dieses Zubehör benötigen Sie

Ihr oberstes Ziel ist es, das Öl ideal auf das Parkett aufzutragen und zu verteilen. Dies gelingt, wenn Sie mit dem richtigen Zubehör ausgestattet sind. Eine gute Planung im Voraus bewährt sich schon deshalb, weil Sie Ihre Hilfsmittel bereits vor Arbeitsbeginn vollständig bereitstellen können. Die Rede ist von folgenden Utensilien:

    • speziell für Parkett geeignetes Öl in ausreichender Menge (mit Farbpigmenten oder transparent)
    • ein Rührstab
    • Farbwanne, Pinsel und Farbrolle
    • Einscheibenmaschine zzgl. Pad
    • Baumwolltücher zum Entfernen überschüssigem Holzöls
    • Überschuhe und Handschuhe, um das Parkett und Sie selbst zu schützen

Tipps: Der richtige Zeitpunkt und die richtige Handhabung

Die ideale Raumtemperatur: Wenn es für Sie zeitlich möglich ist, sollten Sie Ihr Parkett nicht bei direkter Sonneneinstrahlung nachölen. So stellen Sie sicher, dass das Öl nicht zu warm wird. Ideal ist eine Arbeitstemperatur von 18 bis 25 °C.

Ein schützender Farbwanneneinsatz: Erfahrungsgemäß kommen Farbwannen mehr als nur einmal zum Einsatz. So manchem gebrauchten Behältnis ist die Farbe des letzten Projektes noch anzusehen. Hier geht es um Reste, die sich nicht mit dem Öl vermischen sollten. Zudem lässt speziell Hartwachsöl sich auch bei einer Reinigung mit Lösemitteln nur äußerst schwer entfernen. Mit einem Farbwanneneinsatz können Sie Ihren gebrauchten Behälter bedenkenlos verwenden und beim nächsten Mal wieder in Einsatz bringen. Die Rede ist von einem Kunststoffeinsatz, der Ihre Wanne schützt und nach getaner Arbeit über den Kunststoffabfall entsorgt werden kann.

Eine fusselfreie Farbrolle: Wer schon einmal mit einer Farbrolle gearbeitet hat, kennt den Ärger: Kleine Fusseln lösen sich und gelangen in das Öl. Unser Experten-Tipp: Befestigen Sie ein Ende einer Rolle Malerkrepp so an einem Tisch, dass die klebende Seite nach oben zeigt und bringen Sie das Band mit der Hand auf Spannung. Rollen Sie jetzt mehrmals mit Ihrer Farbrolle über den Klebefilm und alle losen Teilchen werden hängen bleiben.

Die ideale Auftragswalze: Vielleicht sind Ihnen die Vorzüge einer Farbrolle nicht genug und Sie entscheiden sich für eine spezielle Auftragswalze aus dem Fachhandel. Aufgrund einer idealen Florlänge und leicht schräger Ränder gelingt das Auftragen besonders gut. Auch die Übergänge werden beim Arbeiten mit einer Auftragswalze besonders gleichmäßig.

Die Homogenität im Auge behalten: Sobald Sie bereit sind, dürfen Sie den Ölbehälter öffnen und das Öl vermischen. Bei Farbölen ist ein gutes Durchmischen besonders wichtig. Auch während des Auftragens sollten Sie das Öl immer wieder durchmischen. Je größer die Fläche, umso häufiger werden Sie rühren. So verhindern Sie Ablagerungen, die letztendlich zu Farbunterschieden auf dem Parkett führen würden.

3. Die richtige Anwendung von Öl

Sie haben alle vorbereitenden Arbeiten erledigt? Dann dürfen Sie nun Schritt für Schritt zum Ölen Ihres Parkett Bodens übergehen. Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie dabei am besten vorgehen.

Parkett Öl auftragen

Widmen Sie sich als erstes den Ecken und Kanten entlang der Wände. Tragen Sie hier mit dem Pinsel einen breiten Streifen Holzöl auf. Anschließend dürfen Sie sich dem restlichen Parkett widmen. Wenn Sie eine Farbrolle verwenden, können Sie die Ölmenge sehr gut kontrollieren. Denn Sie rollen die Walze zunächst in der Wanne ab und rollen dann über das Parkett. Was entsteht, ist ein gleichmäßiger Schutzfilm. Starten Sie in einer Ecke und arbeiten Sie sich vor bis zur anderen Seite des Raums. Richten Sie sich beim Rollen immer nach der Verlegerichtung des Parkett Bodens und vermeiden Sie Richtungsänderungen. Was folgt, ist eine Einwirkzeit von etwa 15 bis 20 Minuten.

Parkett mit Farböl einlassen

Sie möchten Ihrem Parkett mit Farböl ein frisches Aussehen verleihen? Dann lohnt es sich, in den Übergängen besonders sorgfältig zu arbeiten. Haben Sie ebenso ein Augenmerk auf die gleichmäßige Verteilung des Öls, damit Sie später keine Farbunterschiede feststellen müssen. Damit die Farbe auf dem Parkett am Ende weder zu dunkel noch zu hell wirkt, raten wir dazu, das Farböl an einem Muster zu testen.

So verwenden Sie die Einscheibenmaschine

Sobald das Holzöl auf den gesamten Parkett Boden aufgetragen ist, dürfen Sie zur Einscheibenmaschine greifen. Mit dieser massieren Sie den Schutz in das Holz ein. Natürlich können Sie diesen Schritt auch von Hand erledigen. Doch Sie werden schnell feststellen, dass diese Arbeit mit der Maschine deutlich leichter fällt. Zudem führt der Einsatz der Einscheibenmaschine zu merkbar besseren Ergebnissen. Wenn alle Parkett Dielen eine Massage erhalten haben, muss das überschüssige Öl vom Boden entfernt werden. Wickeln Sie dazu ein Baumwolltuch um das Pad, befestigen Sie dieses an der Einscheibenmaschine und führen Sie das Gerät erneut über die gesamte Fläche. Ist dieser Schritt erledigt, folgt eine Trockenzeit von mindestens 12 Stunden. Danach können Sie prüfen, ob ein weiterer Durchgang nötig ist.

Wiederholung der Ölbehandlung

Sie haben dem Parkett mindestens 12 Stunden Zeit zum Trocknen gegeben. Jetzt können Sie sich für die zweite Runde bereitmachen. Dabei gehen Sie genau wie beim ersten Mal vor: eine dünne Ölschicht auftragen, 15 bis 20 Minuten warten, Massage mit der Einscheibenmaschine, Überschüsse mit Baumwolltuch am Pad entfernen und den Boden trockenreiben. Planen Sie nach diesem zweiten Durchgang eine Trocknungszeit mindestens über Nacht, besser noch von 24 Stunden, ein.

4. Die Nachbereitung des Parkett Bodens

Wichtig: Mit Öl vollgesaugte Tücher können sich ohne Weiteres von selbst entzünden. Beachten Sie dies unbedingt beim Aufbewahren und Entsorgen verbrauchter Tücher. Wir empfehlen Ihnen, die Tücher in Wasser zu tränken. Nach der Trocknungszeit von 24 Stunden dürfen Sie den Raum wieder mit Möbeln ausstatten. Warten Sie allerdings mindestens sieben Tage, bis Sie das Parkett feucht wischen oder mit Teppichen bestücken.
Wenn Sie Ihren Raum mit seinem frisch geölten Parkett wieder bewohnen, haben Sie viel geschafft und große Mühen auf sich genommen. Doch das Ergebnis hat sich sicherlich gelohnt. Damit der Bodenbelag möglichst lange sein makelloses Aussehen behält, sollten Sie ihm beim Wischen hin und wieder eine kleine Wellnesskur mit Holzbodenseife gönnen. Denn auch wenn heimwerken Spaß macht, so schnell werden Sie nicht mehr schleifen, putzen und ölen wollen.

5. Fazit: Natürliche Eleganz bewahren

Ölen schützt und bewahrt die natürliche Schönheit von Parkett. Es durchdringt das Holz, schützt es vor Schmutz und Feuchtigkeit, ohne die Holzatmung zu beeinträchtigen. Im Gegensatz zu Lack, der eine undurchlässige Oberfläche bildet, ermöglicht Öl eine lokale Ausbesserung von Schäden. Die Vorbereitung beinhaltet ein gründliches Schleifen und Reinigen des Bodens. Das Ölen selbst erfordert sorgfältige Anwendung und gegebenenfalls eine Nachbehandlung für ein gleichmäßiges Finish. Die regelmäßige Pflege mit ölbasierter Seife verlängert die Zeitspanne zwischen den Vollbehandlungen und erhält das Parkett langfristig schön.