Eine Übersicht für Sie.
Wer sich auf die Suche nach einem passenden Parkettboden macht, findet sehr viele verschiedene Holzarten und Farben zur Auswahl. Sich zu entscheiden, ist gar keine so leichte Aufgabe, vor allem wenn man sich zum ersten Mal mit dem Thema beschäftigt. Aus diesem Grund finden Sie im folgenden Blogbeitrag zunächst eine Begriffserklärung sowie einige kurze Beschreibungen der gängigsten Oberflächenveredelungen.
Inhaltsverzeichnis:
- Oberflächenbehandlung zum Parkettschutz
- Optik & Haptik: Oberflächenveredelungen fürs Parkett
- Fazit: Parkettauswahl – Vielfalt trifft auf Individualität
1. Oberflächenbehandlungen zum Parkettschutz
Parkett ist zwar grundsätzlich sehr widerstandsfähig und langlebig, aber das Aussehen des Parkettbodens leidet bei hoher Beanspruchung und über einen längeren Zeitraum doch recht deutlich. Hartnäckiger Schmutz, Kratzer und Flecken sind die Folge. Um diesen Alterungsprozess zu verzögern bzw. um einen Teil der Gebrauchsspuren im besten Fall sogar zu verhindern, wird jedes Parkett mit einem Schutzfilm überzogen, der die Strapazierfähigkeit der Parkettdielen erhöht und den Pflegeaufwand verringert.
Undurchlässige Versiegelung mit Lack
Parkett mit einer Lackversiegelung (die zum Teil schon bei der Fertigung erfolgt) verfügt über eine geschlossene Oberfläche, die das Holz effektiv vor Feuchtigkeit und Schmutz schützt. Dadurch ist der Parkettboden besonders strapazierfähig und pflegeleicht, die Anfälligkeit gegenüber Kratzern steigt allerdings. Durchdringen tiefe Kratzer zudem den kompletten Lackfilm, ist der Schutz vor Feuchtigkeit nicht länger gegeben. Dann muss die oberste Schicht abgeschliffen und neu versiegelt werden.
Atmungsaktive Nachbehandlung mit Öl
Eine Oberflächenbehandlung mit Öl kann das Holz zwar weniger effektiv schützen als Lack, bietet dafür jedoch einige andere Vorteile: Die optischen und haptischen Holzeigenschaften bleiben erhalten, wodurch das Parkett besonders natürlich wirkt. Und auch die Atmungsaktivität des Holzes bleibt intakt und kann sich positiv auf das Raumklima auswirken.
2. Optik & Haptik: Oberflächenveredelungen fürs Parkett
Die Grundlage für jeden Parkettboden und dessen Veredelung bildet geschliffenes Holz mit einer glatten Oberfläche. Kunden, die Gefallen an einer ausgefalleneren Optik haben, greifen zu verschiedenen Veredelungsmethoden, die wir nachfolgend vorstellen.
Handgehobeltes Parkett
Beim handgehobeltem oder geschropptem Parkett wird das Holz mit einem Hobelwerkzeug bearbeitet und erhält dadurch ein leicht welliges Aussehen, das sicht- und spürbar ist. Die Optik wird altertümlicher und rustikaler, die Haptik ist sehr angenehm und barfußfreundlich. Handgehobeltes Parkett ist besonders schön und individuell, aber logischerweise recht teuer.
Gebürstetes Parkett
Bei dieser Veredelung sorgen rotierende Drahtbürsten für die entsprechende Optik. Durch das Bürsten in Faserrichtung werden weiche Holzschichten entfernt, während härtere Teile wie Maserung und Astlöcher unversehrt bleiben und dadurch plastisch hervortreten. Die Technik erzielt eine ursprüngliche Optik, das Parkett wirkt sehr natürlich und durch die feinen Rillen leicht gealtert. Kleinere Schäden an der Oberfläche lassen sich bei einem gebürsteten Parkett besonders gut kaschieren.
Parkett mit gekälkter Oberfläche
Beim Kälken (manchmal auch Kalken genannt) werden die offenen Poren des Holzes mit einer Masse aus Wachs und weißen Kalkpigmenten aufgefüllt. Es entsteht ein sehr interessanter weißlich-schimmernder Effekt, der die Maserung optisch hervorhebt. Eichenparkett ist für diese Technik sehr geeignet und beliebt.
Gebeiztes Parkett
Beize wird verwendet, um helleres Holz abzudunkeln und dadurch das Farbspiel zu reduzieren. Steht nur ein kleines Budget zur Verfügung, kann eine Beize im Zweifelsfall auch dafür sorgen, dass ein etwas günstigerer Parkettboden anschließend hochwertiger aussieht.
Antikes Parkett mit Altersspuren
Der Vintage-Look ist modern und lässt Ihren neu verlegten Parkettboden direkt antik und gebraucht aussehen – das passt vor allem in Altbau-Renovierungen sehr gut. Die extra vorgenommenen Alterungsspuren sind aber natürlich gleichmäßiger und ansehnlicher als echte Gebrauchsspuren und bieten den Vorteil, dass der anschließend erfolgende Alterungsprozess kaum noch auffällt.
Geräuchertes Parkett
Auch das Räuchern wird vor allem für Eichenparkett angewandt. Dabei wird das Holz einer chemischen Reaktion mit Ammoniak oder Salmiakgeist ausgesetzt. Je nach Intensität und Dauer des Vorgangs nimmt die dabei entstehende Räuchereiche eine dunkel- bis schwarzbraune Färbung an. Das Parkett wird dadurch widerstandsfähiger gegenüber Insekten- und Pilzbefall, optisch wirkt es besonders elegant.
3. Fazit: Parkettauswahl – Vielfalt trifft auf Individualität
Die Wahl des richtigen Parkettbodens kann angesichts der Vielfalt an Holzarten, Farben und Oberflächenveredelungen eine Herausforderung darstellen. Der Schlüssel zu einem langlebigen und ästhetisch ansprechenden Parkett liegt im Verständnis der verschiedenen Oberflächenbehandlungen und Veredelungstechniken. Versiegelungen mit Lack bieten starken Schutz und Pflegeleichtigkeit, während Ölbehandlungen die natürlichen Eigenschaften des Holzes betonen und das Raumklima verbessern können. Veredelungen wie handgehobeltes, gebürstetes, gekälktes, gebeiztes, antikes oder geräuchertes Parkett erweitern die gestalterischen Möglichkeiten und können individuelle Vorlieben und Anforderungen erfüllen. Die Auswahl des richtigen Parketts hängt letztendlich von persönlichen Vorstellungen, dem Einsatzbereich und dem gewünschten Pflegeaufwand ab.