In welche Richtung soll die Terrasse zeigen?
Die eigene Terrasse im Garten kann ganz unterschiedliche Funktionen erfüllen. Ein gemütlicher Ort für das Sonntagsfrühstück mit der Familie, zum Sonnenbaden am Nachmittag oder als Treffpunkt für den Freundeskreis beim abendlichen Grillen. Damit die Terrasse die gewünschte Funktion auch ausfüllen kann, ist ein Faktor besonders wichtig: die Lage. Dieser Punkt wird oftmals zu wenig beachtet. Er ist objektiv jedoch wichtiger als die Form oder die Wahl von spezifischen Terrassendielen. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Rolle die Himmelsrichtung bei der Positionierung der Terrasse spielt.
Inhaltsverzeichnis:
- Mit der Ost-Terrasse fangen Frühaufsteher den Wurm
- Sonne satt mit der Süd-Terrasse
- Mit der West-Terrasse den Feierabend im Sonnenuntergang genießen
- Die Nord-Terrasse dient als Sonnenschutz und Zufluchtsort
- Weitere Aspekte
- Fazit: Sonne, Schatten und Lebensstil im Einklang
1. Mit der Ost-Terrasse fangen Frühaufsteher den Wurm
Eine Terrasse mit Ausrichtung nach Osten ist der ideale Ort für das Familienfrühstück. Bereits die ersten Sonnenstrahlen des Tages erwärmen die Terrassendielen. Auch Gärtner wissen diese Variante der Terrasse zu schätzen. Die morgendliche Sonne schafft gute Bedingungen für Blumen und Pflanzen. Gleichzeitig sorgt die geschützte Lage am späten Mittag und Nachmittag dafür, dass Pflanzen nicht von der direkten Sonneneinstrahlung und der Mittagshitze verbrannt werden. Im Herbst sowie im Frühjahr sind die Nutzungsmöglichkeiten hingegen begrenzt. Die Sonne kommt spät und verschwindet früh wieder, sodass die Terrasse oft im Schatten liegt.
2. Sonne satt mit der Süd-Terrasse
Sehr viele Terrassen werden mit Südlage gebaut und das hat einen guten Grund. Eine Terrasse mit Lage nach Süden hat die meisten Sonnenstunden. Gerade im Frühling und im Herbst genießen Sie hier einige Sonnenstunden, während andere Terrassen längst im Schatten liegen. Die Kehrseite der Medaille ist die direkte Sonneneinstrahlung im Sommer. An einem heißen Sommertag kann es auf einer Terrasse mit Südausrichtung fast unerträglich heiß werden. Eine Markise oder ein Sonnensegel sind somit quasi Pflicht.
3. Mit der West-Terrasse den Feierabend im Sonnenuntergang genießen
Im Westen geht die Sonne unter und von diesem Fakt profitiert eine Terrasse mit Westlage. In den Nachmittagsstunden erreicht die Sonne die Terrasse und bleibt, bis die Strahlen hinter dem Horizont verschwinden. Falls Sie also gerne Sommerabende mit einem kühlen Glas Wein auf der Terrasse genießen, dann ist die Terrasse nach Westen der ideale Begleiter. Von morgens bis zum frühen Nachmittag liegen solche Terrassen jedoch im Schatten. Dann ist es hier mitunter kühl und ungemütlich, was einer der Nachteile dieser Ausrichtung ist.
4. Die Nord-Terrasse dient als Sonnenschutz und Zufluchtsort
Terrassen mit Ausrichtung nach Norden finden sich selten. Der Grund dafür liegt in dem Fakt, dass sich nur sehr selten Sonnenstrahlen hierher verirren. Im Sommer gibt es teilweise früh am Morgen kurze Phasen mit Sonne. Ansonsten liegt die Terrasse im Schatten. Auch für Pflanzen ist die Ausrichtung alles andere als ideal. Wenige Sonnenstunden und kühles Klima verlangsamen das Wachstum. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Terrassendielen unter der Nordlage leiden. Feuchtigkeit trocknet deutlich langsamer ab, was wiederum das Wachstum von Moosen und Pilzen begünstigt. Dies greift das Holz an und mindert die Haltbarkeit der Terrassendielen.
Tipp: Falls aus baulichen Gründen keine andere Ausrichtung der Terrasse infrage kommt, dann stellt ein Wintergarten eine echte Alternative dar. Durch die Überdachung und die Glaswände lassen Sie Licht herein und schützen den Bereich gleichzeitig vor der Witterung. So entsteht ein gemütlicher Raum, der als Erweiterung des Wohnbereichs dient und dennoch gefühlt im Freien liegt.
5. Weitere Aspekte
Zugang zur Terrasse
Eine weitere wichtige Entscheidung ist, festzulegen, aus welchem Raum der Zugang zur Terrasse möglich ist. Klassisch werden die Terrassendielen vor dem Wohnzimmer oder der Küche verlegt. Dies ist eine praktikable Lösung, da so eine natürliche Nutzung beider Bereiche möglich ist. Eher unpraktisch ist es, eine Verbindung zwischen Schlafzimmer oder Kinderzimmer und der Terrasse zu schaffen.
Die eigenen Vorlieben
Bei der Entscheidung der Ausrichtung sollten jedoch auch die eigenen Lebensgewohnheiten berücksichtigt werden. So kann es für einige eventuell doch Sinn ergeben, die Terrassendielen direkt vor dem Schlafzimmer auszubringen. Wer hingegen gerne auf der Terrasse frühstückt oder mit Freunden grillt, für den ist eine Terrasse vor der Küche sinnvoll. Die natürliche Lösung für Familien mit Kindern ist eine Terrasse in unmittelbarer Nähe des Wohnzimmers sowie eine Gestaltung, die eine Mischung aus sonnigen und geschützten Bereichen bietet. Für Sonnenanbeter kommt wohl nur eine Terrasse mit Südausrichtung in Betracht.
Pflanzen und Blumen
Falls Pflanzen und Blumen zu Ihren Hobbys gehören, dann sollten Sie dies bei der Terrassenplanung berücksichtigen. Ost- und Südterrassen sind grundsätzlich gute Optionen. Doch auch hier gibt es Unterschiede. Einige Pflanzen können gar nicht genug Hitze bekommen, andere vertragen direkte Sonneneinstrahlung weniger gut. Falls Sie Kakteen züchten, Tomaten oder sogar Südfrüchte auf der eigenen Terrasse ziehen möchten, dann ist eine freie Lage nach Süden optimal. Blumen, die gerne halbschattig stehen, gedeihen hingegen auf einer Ost- oder Westterrasse besser. Nordterrassen sind deshalb eher nur für anspruchslose Pflanzen geeignet.
6. Fazit: Sonne, Schatten und Lebensstil im Einklang
Die Wahl der Terrassenausrichtung sollte sich nach den persönlichen Vorlieben und dem geplanten Nutzungszweck richten. Ostterrassen eignen sich für Morgensonnen-Liebhaber und Gärtner, Südterrassen für Sonnenanbeter, die auch Schutz vor Hitze bedenken sollten, Westterrassen sind ideal für Genießer des Feierabends im Sonnenuntergang, und Nordterrassen bieten einen kühlen Rückzugsort an heißen Tagen. Letztlich entscheidet die individuelle Lebensweise über die perfekte Ausrichtung.
